Die Spannung hielt bis in die frühen Morgenstunden: Nach einem nervenaufreibenden Wahlabend steht fest – Melanie Bernstein bleibt Mitglied des Deutschen Bundestags. Ihr Sieg war eindeutig, doch hätte er beinahe nicht gereicht.
Klare Mehrheit – und doch eine Zitterpartie
Erst tief in der Nacht, um 4.10 Uhr, teilte die Bundeswahlleiterin Ruth Brand das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl mit. Und dies sorgte für endgültige Klarheit in Schleswig-Holstein – und im Wahlkreis 8.
Letztendlich entschied eine politische Überraschung über den Wiedereinzug von Bernstein: Das Bündnis Sahra Wagenknecht scheiterte mit 4,9 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Erst mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wurde klar, dass Melanie Bernstein ihr Mandat tatsächlich behalten würde.
Um 21:15 Uhr war das Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis 8 (Segeberg-Stormarn-Mitte) entschieden. Melanie Bernstein setzte sich deutlich gegen ihren SPD-Herausforderer Bengt Bergt durch. Nach der Auszählung von 304 von 319 Wahllokalen lag sie mit 32,3 Prozent der Erststimmen (ein Plus von 4,3 Prozent) uneinholbar vor Bergt, der 24,4 Prozent erreichte – ein Minus von 7,6 Prozent.
Doch der Jubel blieb aus. Der Grund: die Wahlrechtsreform. Obwohl Bernstein das Direktmandat gewonnen hatte, war unklar, ob ihr Stimmenanteil in Schleswig-Holstein ausreichen würde, um tatsächlich in den Bundestag einzuziehen. Ein Wahlsieg, der sich fast als Pyrrhussieg entpuppt hätte.
Lange Stunden des Wartens – dann die Erleichterung
Melanie Bernstein verbrachte den Abend in der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Bad Segeberg. Gebannt verfolgte sie die Ergebnisse – immer mit der bangen Frage im Hinterkopf: Reicht es wirklich?
Um 22 Uhr traf sie auf der CDU-Wahlparty in Norderstedt ein. Doch auch dort war die Stimmung zurückhaltend. Zu groß war die Unsicherheit, ob das Direktmandat zum Bundestagseinzug genügte. Trotz aller Anspannung zeigte sich Bernstein kämpferisch und voller Zuversicht:
"Wir sind total zufrieden mit dem Ergebnis. Es war ein geschlossener Wahlkampf mit allen Ortsverbänden, und alle haben großartig zusammengearbeitet."
Erst am frühen Morgen fiel die endgültige Entscheidung – und brachte die erlösende Gewissheit: Melanie Bernstein bleibt im Bundestag. Ein klarer Wahlsieg, eine starke Kampagne – aber vor allem ein Moment der Erleichterung nach einer langen, nervenaufreibenden Wahlnacht.