Sicherheitspolitische Veranstaltung in Henstedt-Ulzburg stößt auf großes Interesse

Generalmajor Henne stellt auf Einladung von Melanie Bernstein neue Heimatschutzdivision vor.

Henstedt-Ulzburg. Unter dem Titel „Heimatschutz in Zeiten neuer Bedrohungen“ fand am Dienstagabend im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg eine gut besuchte sicherheitspolitische Veranstaltung statt. Eingeladen hatte die CDU-Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein, die damit den Auftakt zu einer Reihe von Informationsveranstaltungen zum Koalitionsvertrag machte.

„Heimatschutz ist ein Thema, das Menschen bewegt – nicht nur in den Streitkräften, sondern in der gesamten Gesellschaft“, betonte Bernstein zur Begrüßung. Sie unterstrich die Dringlichkeit des Themas mit einem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, der sich am selben Tag in einem Interview für eine „friedfertige Bewaffnung“ ausgesprochen hatte. Gauck: „Wir müssen friedfertig bewaffnet sein. Nur dann sind wir glaubwürdig. Nur dann schützen wir, was wir lieben.“

Im Mittelpunkt des Abends stand der Vortrag von Generalmajor Andreas Henne, dem ersten Kommandeur der zum 1. April 2025 neu aufgestellten Heimatschutzdivision der Bundeswehr. Die Division ist Teil der strategischen Neuausrichtung hin zur Landes- und Bündnisverteidigung. Generalmajor Henne erläuterte Struktur, Aufgaben und Zielsetzung der neuen Einheit und ging dabei besonders auf den Schutz kritischer Infrastrukturen in Deutschland ein.

Mit Blick auf aktuelle Ereignisse – von Spionagefällen bis hin zu großflächigen Stromausfällen in Südeuropa – mahnte Henne zur Wachsamkeit. „Zufälle“ dieser Art dürften nicht unterschätzt werden. Auf eine Frage aus dem Publikum zur regionalen Relevanz antwortete Henne klar: „Eine gut ausgebaute A20 ist im Ernstfall ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur für die Bundeswehr.“

Er hob die Bedeutung der zivil-militärischen Zusammenarbeit hervor und lobte das Engagement der anwesenden Mitglieder von Feuerwehr, DRK und Technischem Hilfswerk: „Sicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Auch mehrere Bürgermeister aus den Kreisen Segeberg und Stormarn zeigten großes Interesse an den Perspektiven der Kooperation zwischen Bundeswehr und Kommunen.

Neben sicherheitspolitischen Aspekten sprach Henne auch die Herausforderungen an, die sich aus dem jahrelangen Abbau militärischer und ziviler Strukturen ergeben.

Im Anschluss nutzten viele der rund 70 Gäste die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit dem Generalmajor und der Bundestagsabgeordneten Bernstein – ein deutliches Zeichen für das starke öffentliche Interesse an Fragen der nationalen Sicherheit und der Rolle der Bundeswehr im Innern.